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Wissensguide für Arbeitssicherheit

Grundlagen des Fallschutzes

Stürze können uns in den verschiedensten Situationen und Aktivitäten begegnen - sei es im Alltag sowie bei der Arbeit. Arbeiten in der Höhe bergen ein besonders hohes oder sogar tödliches Absturzrisiko. Dann kommt die Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) zum Einsatz.

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Karina Kölling

25. August 2023

·

Lesezeit: 4 Min.

Bei Tätigkeiten in der Höhe ist Fallschutz mehr als nur eine Sicherheitsmaßnahme, sondern ein grundlegendes Element für die körperliche Unversehrtheit. Trotz Präventionsmaßnahmen stehen beispielsweise Sturzunfälle aus der Höhe bei den Ursachen für Arbeitsunfälle an zweiter Stelle und verursachen jährlich hohe Kosten für Arbeitgeber. Dabei können sogar Unfälle der Gefährdungskategorie 3 (Tod oder irreversible Schäden) resultieren. Die meisten Abstürze treten in einer Höhe von zwei bis drei Metern auf. Um den bestmöglichen Schutz von Höhenarbeitern zu gewährleisten und schwere Verletzungen vorzubeugen, ist PSAgA also unerlässlich.

Was ist PSAgA?

Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz umfasst alle Sicherheitsvorrichtungen und -ausrüstungen, die dazu dienen, potenzielle Gefahren eines möglichen Absturzes von einer erhöhten Fläche zu verhindern oder die daraus resultierenden Folgen und schwerwiegenden Verletzungen zumindest abzumildern.

1x im Jahr: Alle zwölf Monate ist eine Prüfung der PSAgA durch einen Sachkundigen durchzuführen.

Risikobewertung als erster Schritt

Bevor Maßnahmen zur Fallsicherung ergriffen werden können, ist eine gründliche Risikobewertung unerlässlich. Ob in der Industrie oder auf Baustellen – die Analyse potenzieller Gefahrenquellen ist der Ausgangspunkt für gezielte Sicherheitsmaßnahmen. Mögliche Absturzgefahren müssen identifiziert und deren Risiko bewertet werden, um daraufhin erforderliche Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Wann ist eine Absturzsicherung erforderlich?

Der Einsatz von Fallschutz ist durch die Höhe und die spezifische Gefahrensituation bedingt. PSAgA ist immer dann erforderlich, wenn eine Absturzgefahr vorliegt. Laut DGUV Vorschrift 38 §9 Absturz liegt eine Gefährdung durch Absturz bei einer Absturzhöhe von mehr als 1 Meter vor. Dies bedeutet, dass bei Arbeitsplätzen wie Treppenläufen und allen Verkehrswegen auf Baustellen eine Schutzvorrichtung notwendig ist. Unabhängig von der Höhe gilt die Verwendung von PSAgA auch bei Arbeitsplätzen am und über dem Wasser oder anderen Stoffen, in denen man versinken kann – in diesen Fällen ist der Fallschutz bereits bei einer Höhe von 0 Metern erforderlich. Bei allen übrigen Arbeitsplätzen ist laut der DGUV Vorschrift das Tragen einer PSAgA oder einem Rückhaltesystem ab einer Absturzhöhe von 2 Metern unerlässlich. Dies betrifft insbesondere Berufe wie dem Bauwesen, Industrie- und Bergbau, aber auch andere Bereiche, in denen Arbeiten in der Höhe erforderlich sind.

Welche Produkte beinhaltet PSAgA?

Die PSAgA umfasst Anschlageinrichtungen und Auffanggurte, Verbindungsmittel und -elemente, Höhensicherungs- und mitlaufende Auffanggeräte, Falldämpfer, Haltegurte und Verbindungsmittel für Haltegurte – eine enorme Vielzahl verschiedener Produkte. Ergänzt wird dieses umfangreiche Sortiment an PSAgA mit spezieller Rettungsausrüstung, um mit PSAgA verunglückte Person sicher zu retten und zu bergen. Rettungsgurte, -schlaufen und -hubgeräte sowie Abseilgeräte umfasst das entsprechende Produktsortiment.

Die richtige Passform und hochwertige Materialien sind entscheidend, um eine optimale Schutzwirkung zu gewährleisten. Auch das Gewicht des Anwenders sowie der Fallschutzprodukte sind ein wichtige Faktoren bei der Auswahl der passenden Schutzmaßnahmen.

ABC des Fallschutzes

PSAgA vereint drei Kompentenen, die als ABC des Fallschutzes bezeichnet werden: Anschlagpunkte (Anchorage), Auffanggurte (Body Support) und Verbindungsmaterial (Connecting Device). Sie bilden zusammen ein Gesamtsystem für den maximalen Schutz des Anwenders. Für ein umfassendes Absturzsicherungsprogramm wird das ABC durch zwei wichtige Komponenten ergänzt: Abseilen & Rettung (Descent & Rescue) und Training (Education).

  • A – Anschlagpunkte (Anchorage)

    Sichere Befestigungspunkte werden als Anschlagpunkte bezeichnet. Diese Anschlagshilfsmittel variieren je nach Branche, Tätigkeit, Art von Anlagen und Gebäuden. Sie müssen in der Lage sein, den auftretenden Kräften standzuhalten, die bei einem Absturz, seilunterstützenden Arbeiten oder Rettungseinsätzen wirken können.

  • B – Auffanggurte (Body Support)

    Auffanggurte leiten die Kräfte, die bei einem Sturz auftreten, über die Oberschenkel, das Becken, die Brust und die Schultern ab. Sie stellen einen Verbindungspunkt dar, um die persönliche Schutzausrüstung mit dem Anwender zu verbinden.

  • C – Verbindungsmaterial (Connecting Device)

    Verbindungsmittel, wie zum Beispiel Bandfalldämpfer oder Höhensicherungsgeräte, fungieren als Verbindungsglied zwischen dem Auffanggurt und dem Anschlagpunkt.

  • D – Abseilen & Rettung (Descent & Rescue)

    Abseil- und Rettungsgeräte kommen zum Einsatz, um einen Anwender, der abgestürzt oder verletzt ist, kontrolliert herunterzulassen oder anzuheben, um ihn sicher in eine geschützte Umgebung zu bringen oder aus einem Engraum zu befreien.

  • E – Training (Education)

    Selbst die beste Ausrüstung verliert ihren Nutzen, wenn sie nicht ordnungsgemäß angewendet wird. Sicherheitstrainings und Schulungen vermitteln Mitarbeitern den korrekten Umgang mit der PSA, den richtigen Sicherheitsverfahren sowie das nötige Wissen, um potenzielle Risiken zu erkennen und angemessen zu reagieren.

Schulung und Prüfung von PSAgA

Bei Lyreco bieten wir Ihnen Trainings und Schulungen zur Benutzung der persönlicher Schutzausrüstungen gegen Absturz nach DGUV-R-112-198 sowie Retten aus Höhen und Tiefen mit persönlichen Absturzschutzausrüstungen nach DGUV-R-112-199. Zusätzlich führen unsere zertifizierten Lyreco Fachkräfte Ihre jährliche PSAgA Prüfung nach DGUV 312-906 durch.

Für eine individuelle Beratung, Schulung oder Prüfung kontaktieren Sie uns gerne über unser Kontaktformular oder sprechen Sie mit Ihren persönlichen Lyreco-Ansprechpartner.

Recycling ablegereifer PSA

PSA Resource-Box von Lyreco, mit der gebrauchte persönliche Schutzausrüstung recycelt werden kann.

PSA Resource-Box

Mit unserer PSA Resource-Box unterstützen wir Sie bei der Sammlung der gebrauchter Arbeitsschutz-Produkte und helfen Ihnen, den Produkten ein neues Leben zu geben und wertvolle Ressourcen zu schonen.


Pressekontakt

Presse Lyreco Deutschland GmbH

de.mec.marketing@lyreco.com

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Oliver ist PSA-Spezialist bei Lyreco und Experte für Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA).
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